Der eigene Anspruch

Unsere Autorin Jana

Ein Dialog zwischen zwei Gleichgesinnten, wie er vermutlich tagtäglich zwischen vielen Menschen abläuft oder gar in unseren eigenen Zwiegesprächen. Warum ihn dann noch einmal so richtig vor Augen führen bzw. einem unter die Nase reiben? Ganz einfach, um einem oder einer jeden, welche sich auch nur annähernd in dem folgenden Dialog wieder erkennt, eine kleine (müde) Portion „Du bist damit unter Deinesgleichen!“ auszusenden!
Wer auch immer unter euch ein Rezept entwickelt hat, den Drive beizubehalten, lasset es uns bitte umgehend wissen! Wir dürsten nach einem solchen 😉

09:30 – Gleichgesinnte A
„hey du,
Ich stehe heute völlig neben mir
Keine Ahnung, was das ist“

09:31 – Die andere
„ah..lustig
dann ist es so!!!!
halt dich davon ab von deinen eigenen Erwartungen gestresst zu sein.
dann ist heute nicht der Tag für was auch immer, was du dir mit höchstem Fokus vorgenommen hattest.
vlt. einfach mehr nach Gefühl zu gehen.
k.A.
dann ist es so…ganz easy“

09:32 Gleichgesinnte A
„Hatte mir in der Tat viel vorgenommen.“

09:32 – Die andere
„Genau.
geht mir ähnlich…
hatte gestern auch ne lange Liste…am Ende mehr Stress und weniger geschafft.“

09:32 Gleichgesinnte A
„Aber mein Kopf ist irgendwie mit Watte gefüllt.“

09:33 – Die andere
„Horch in dich rein, nimm dir was zur hand und schau, ob da was kommt und du dich damit auseinander setzen kannst.“

09:34 Gleichgesinnte A
„Würde mich jetzt eher in irgendein Café setzen und 4 Stunden lang einfach nur frühstücken.
Ich versuche einfach nach und nach zu machen und mir nicht zu anspruchsvolle Dinge vorzunehmen
HA!
Ich fühl mich auch körperlich völlig zerknautscht.“

09:39 – Die andere
„Hm…ich werde mich jetzt wiederholen und du wirst alles von dem kennen, was ich schreibe bzw. selbst wissen:

den Druck, den du dir selbst machst, macht dich gerade kirre bzw. zeigt dir dein Körper klar, dass er das Spiel deines Verstandes nicht mitmachen kann / will.

Das ist alles.

Die krasse Übung ist – und da kann ich direkt mit dir mitmachen – Aufgaben, Aufgaben sein lassen. Sich zwar eine Liste zu schreiben und doch den Freiraum zu lassen, dass die Dinge fertig werden, die fertig werden.
Der Fakt ist, dass du sie tatsächlich schaffen könntest. Der eigene Druck allerdings sendet so viel Stress aus, dass die Lust völlig am Arsch ist und damit der Drive an der gleichen Stelle landet. Damit geht alles in den Rückwärtsgang, ins Schneckenhäuschen und alles fühlt sich so krass anstrengend an und gefühlt wie Null voran kommen.

Das allerdings ist ein fake…unser Körper „schreit“ dann mit Watte unseren Verstand an und sagt: „LECK MICH! Mit mir nicht!“
k.a. wie das geht. aber ich hatte zu Beginn des Jahres eine geile Stimmung..war echt entspannt, hab mich gefreut, auf das was da kommen wird und gleichzeitig auch die innerliche Ruhe, das mit Freude und Ruhe anzugehen, mir gar nicht erst selbst wieder Druck-ToDo-Listen anzufertigen.

Bzw. selbst wenn ich sie hatte, trotzdem dem Flow zu vertrauen und den Verstand vor die Tür zu stellen.
ich kann mich noch an sie erinnern, an diese Stimmung … versuch mich täglich da wieder rein zu fühlen.
wir haben die power alles wirklich gut zu schaffen. wenn wir unseren Anspruch einfach mal beiseite stellen könnten, dass es bitte so abläuft, wie der gewisse „Mister Anspruch“ es gern möchte. 

Wir sollten es wieder weich, rund und fließend angehen. Annehmen, was sein will und was halt nicht.. Weiblich, allerdings auch ohne diese verflixt gute Familienmanagerin 😉 „

Ein Teufelskreis

PS an alle Chefs und Controller: es ging Tatsache lediglich ganze 10 Minuten! Ob die Beiden danach produktiver waren? Weiß ich nicht und kann ich nicht beantworten. Fakt ist allerdings, dass sich jene Betroffene danach verstanden fühlten und weniger ohnmächtig. Sie hatten womöglich nunmehr eine kleine „Krücke“ mit der sie den Tag deutlich besser gerockt haben, als ohne diesen kurzen wichtigen Dialog.