Strahlen

Jeder Mensch ist voller Kraft & Energie. Allein, dass wir uns Gutes tun, bei uns sind und einfach das leben, was wir tatsächlich empfinden, bringt uns dazu zu strahlen.

Mit dieser Ehrlichkeit und dieser Ausstrahlung können wir wiederum dafür sorgen, dass andere, denen wir begegnen, davon profitieren. Wir können im wahrsten Sinne sogar ansteckend sein. Die Energie, welche wir ausstrahlen, wird auf Wellen getragen. Wenn diese auf andere Energiewellen treffen, verstärken sie sich. Wenn also jeder das lebt, was ihn glücklich macht, womit er sich einfach nur wohl fühlt, können wir die Welt zum Strahlen bringen. 

Ein Leuchten in den Augen eines anderen Menschen zu zaubern, einfach nur, weil er wahrnimmt, wie wir selbst am Lächeln sind, während wir in der S-Bahn sitzen. Der Routine ein Schnippchen schlagen. Routine, Gewohnheit, oder eben die Dinge, die nun „einfach mal so sind“, sind gefährlich. Sie sorgen dafür, dass wir den Blick für die vielen kleinen Momente während dieser Routine verschleiern. Der Schleier des Gewohnten. Jeder Moment, jeder Augenblick ist einzigartig. Es gibt keine Kopie eines Moments. Wir haben nie die Möglichkeit, einen Moment in gleicher Form wieder zu erleben. Warum also gehen wir dann mit diesen wertvollen Augenblicken so verantwortungslos um? Es ist unbedeutend für uns. Das Ziel ist der S-Bahnhof, genau die S-Bahn zu bekommen, die uns zu unserem Job bringt. 

Der Weg dahin ist jedoch das, was wir auch erleben.

Unser Leben ist nicht nur das Erreichen des S-Bahnhofes. Es ist auch diese Melodie eines Vogels, welcher uns gerade in diesem Moment auf dem Weg begleitet. Aus reiner Routine heraus, mit Fokus auf unser Ziel, missachten wir die Wahrnehmung unserer Umgebung auf dem Weg dahin.

Jeden Schritt, den wir tätigen, sollten wir aus voller Überzeugung tun, so dass dieser Schritt tatsächlich das ist, was wir tun wollen. Wenn wir 100% dahinter stehen, mit aller Entschlossenheit die Sache umsetzen wollen, dann sind wir mit ganzem Herzen dabei. Unsere volle Aufmerksamkeit gehört in dem Moment einfach nur diesem Moment. Wenn wir all unsere Schritte, all die Etappen und Tätigkeiten mit voller Überzeugung und Aufmerksamkeit erfüllen, gibt es keine Reue oder Übersehenes. Wer mit absoluter Aufmerksamkeit bei dem ist, was er gerade tut, wie z.B. zum S-Bahnhof laufen, dem passieren keine Stolperer. Stolperer sind klare Hinweisschilder, die dir aufzeigen, dass du offensichtlich nicht mit ganzem Herzen gelaufen bist.

Während wir laufen, in der S-Bahn sitzen oder Kaffeetrinken denken wir. Ständig sind tausende Gedanken in unserem Kopf über die Arbeit, unsere Kollegen, das Gesagte eines lieben Menschen. Während wir also über diese Dinge nachdenken, laufen wir oder fahren S-Bahn, nur mit halben Herzen. Den Moment, welchen wir dabei gerade er-leben, verfliegt in unseren Gedanken.

Unsere Gedanken sorgen dafür, dass wir das Jetzt einfach gehen lassen. Wir beschäftigen uns mit Dingen in der Zukunft oder in der Vergangenheit. Also alles Dinge, die ich entweder bereits er-lebt habe, oder aber, die ich noch gar nicht absehen kann. Wenn ich den Moment im Jetzt nicht mit voller Aufmerksamkeit lebe, hat das – wie alle anderen Entscheidungen die wir in unserem Leben treffen – Konsequenzen. Dabei entstehen Unachtsamkeiten, wir sind un-acht-sam. Wir sind ohne Achtsamkeit für den Moment.

Wenn wir Dinge übersehen oder dem kurzen Gedankenblitz seiner Liebsten eine liebe Nachricht zu senden, nicht nachgehen, weil wir den Moment gerade nicht achten, missachten wir uns selbst – unser eigenes Leben.

Ich saß einmal in der S-Bahn, wie jeden Tag. Ein Buch lesend, welches mir das Prinzip der Shaolin-Mönche vermittelte. Darin hieß es, ich solle eine Übung machen, um mir jeden einzelnen Moment bewusster zu machen – mittels einer Atemübung. Und es hieß darin, dass es sicher gerade unheimlich unpassend wäre, diese Übung gerade jetzt zu machen. Ich musste lächeln und folgte der im Buch beschriebene Übung. Ich atmete tief ein und achtete darauf, dass sich mein Bauch hob, während er die Luft in sich aufnahm. Weiter hieß es, wiederum langsam auszuatmen und die Bauchdecke wieder absinken zu lassen. Danach sollte der Leser seine Umgebung sehr intensiv und detailliert wahr-nehmen.

Ich sah einen Mann an der Tür stehen, in einer Hand die Tageszeitung und in der anderen das Handy. Er schaute nur kurz nach, ob er Nachrichten erhalten hatte und folgte dann wieder unmittelbar den Berichten des aktuellen Tagesgeschehens. Daraufhin kam mir ein Gedanke: Was wäre denn, wenn dies der Moment ist, in welchem wir einen Unfall mit der S-Bahn haben und alle Fahrgäste sterben. Ich stellte mir vor, wie ich mit vielen anderen hinauf zum Himmel schwebte. Der Mann, welchen ich zuvor betrachtet hatte, war direkt neben mir, und er schaute nach unten. Dann sagte er zu mir: „Naja, wenigstens weiß ich jetzt, was heute in der Welt passiert ist.“. Was war mit seiner eigenen Welt? Was war mit den Menschen, die ihm lieb & teuer waren? Wenn wir die Dinge tun, die uns wichtig sind, so wie dieser Mann, schien es ihm wichtiger ist zu wissen, was andere da draußen in der Welt tun, als dass, was ihn gerade bewegt hat.

Wir allein, jeder für sich, bestimmen, was wir er-leben.

Wenn ich mit meinen Hunden spazieren gehe und dabei über die kommenden Stunden grübel, vergebe ich mir die Chance, diese wertvollen Momente zu erleben. Ich grübel über Dinge, die ich nur allein damit, dass ich jetzt über sie nachdenke, nichts an ihnen ändern werde. Sie werden passieren, wie alle anderen Momente und Augenblicke auch. Sie werden dann passieren, wenn es an der Zeit ist.

Wir alle haben einen besten Freund, den Tod. Jener sollte immer bei uns sein. Jeden einzelnen Moment sollte er neben uns sitzen. Er ist keine Bedrohung, er ist ein Geschenk, wie jeder Freund. Mit seiner stetigen Anwesenheit zeigt er uns, dass alles vorüber geht. Unser Leben hier auf Erden in unserem Körper ist endlich. Wenn wir gewahr werden, dass der Tod bei uns ist, können wir sie erlernen: die Wertschätzung für jeden einzelnen Lebensmoment. Erst unsere Aufmerksamkeit für die Momente in unserem Leben macht sie zu Augen-Blicken. Unsere Aufmerksamkeit für diese Moment unseres Leben macht sie erst zu Augen-Blicken.

Hunde, Vögel oder diese wunderschönen Blumen können uns so viel geben, wenn wir ihrer gewahr werden. Die Arbeit unseres Verstandes, die Gedanken, halten uns davon ab, diese wertvollen Momente nicht in Augen-Blicke zu wandeln. Wir können also diese Dinge – unsere Umgebung, die Kraft & Energie der Natur, dem Lächeln eines Menschen, die stoische Fortbewegung eines gehbehinderten Menschen – nur dann zu einem Augen-Blick machen, wenn wir mit dem Herzen sehen.

Ein Mensch, welcher in seinem Tempo vorangeht, dabei offen- sichtlich langsamer und vielleicht auch schwerfälliger ist, definieren wir schnell als einen gehbehinderten Menschen. Der Vergleich und die Wertung schaffen diese Definition, jenen Titel für Menschen, für ihre Ausstrahlung, für ihr Tun. Dabei geht er einfach nur sein Tempo. Es ist anders. Wir alle sind anders, denn wir sind einzigartig.

Um mit dem, was wir sehen, einfacher umgehen zu können, gebrauchen wir Wertungen. Wertungen & Vergleiche entstehen in unserem Kopf. Nur der kann vergleichen. Unser Herz sieht einfach nur einen Menschen, der vorangeht, auf seine ihm eigene Weise. Wir meinen eine Ordnung zu brauchen, ein System, das es für uns einfacher macht, all die Dinge, welche wir jeden Tag, jeden Moment wahrnehmen, verarbeiten zu können.Diese Systeme, von Menschen gemacht, bedienen jedoch nur unsere Gedanken. Ordnung und Systeme dienen dazu, Routine zu schaffen und Abläufe zu standardisieren. Die Feinheiten, das Anderssein, diese Unmengen an feinsten kleinen Besonderheiten herauszufiltern. Es ist leichter kontrollierbar und schafft diese Sätze, die alles so bequem machen: „Das ist nun einfach mal so und das war schon immer so.“. Wir machen es dazu. Was einfach mal so ist, haben wir doch völlig verlernt, wertfrei wahrzunehmen. Es wirklich einfach das sein zu lassen, was es ist. Niemand verlangt, bei der Beobachtung dieses Menschen zu entscheiden, ob er langsam oder schnell geht. Er geht voran, er ist in Bewegung.

Wir haben Angst vor diesen Wahrnehmungen und vergessen, dass wir alles um uns herum aufnehmen. Fünf Prozent davon können wir bewusst gewahr werden und 95% werden von uns unbewusst aufgenommen. Jeder Wirtschaftsboss würde jetzt einhaken und unmittelbar kommentieren, wie ineffizient das ist. Auch eine Form der Wertung. Entscheidend ist eines, 100% sind wahrgenommen. Es ist an uns, das abzurufen, was wir wahr- nehmen. Es ist zu allen Teilen in uns gespeichert.

Wesen der Natur, im Grunde genommen wir eingeschlossen, können das noch perfekt. Sie nehmen Dinge einfach wahr, die ihnen gerade passieren und reagieren. Hunde sind ein tolles Beispiel. Wäre ein Hund ein Mensch, würde seine Gassi-Runde ganz anders ablaufen: „Oh, diese Stelle hab ich gestern schon markiert. Das braucht es heute nicht. Ich sollte meine Markierungsessenz bewußt und effizient einsetzen. Oh, hier ist wohl gerade ein anderes männliches Wesen vorbei gekommen. Dem zeig ich`s aber. So, jetzt ist die Stelle meine.“ oder auch weiter „Wie? Wir gehen schon wieder die gleiche Runde wie gestern? Nö, ich laufe heute mal rechts rum und komm dann später wieder zum Rudel.“.

Hunde laufen, wie es ihnen ihre Nase verrät. Ihre Führung sind die Düfte, die die Umgebung aussondert. Hunde markieren, weil ihr Instinkt es ihnen verrät. Sie denken nicht nach, ob sie nun zum 100sten Mal diese Runde in dieser Weise laufen. Es ist jeden einzelnen Tag, jeden Moment anders. Die Luft, der Duft der anderen vorangegangenen Hunde oder aber die Geräusche der Umgebung machen es jedes Mal anders. Nur wir Menschen schaffen es immer wieder, den Dingen einen Namen zu geben, welcher in ein System passt. Deswegen ist es für uns immer die gleiche Runde. Wir selbst schaffen diese Routine, weil wir der Einzigartigkeit des Moments nicht gewahr werden. Es gibt keine Routine. Vielleicht sollten wir lernen, wie Hunde durch die Welt zu laufen. Mit allen Sinnen dabei, mit Nase, Ohren und Augen, und vor allem wertfrei.

Kinder haben die gleiche glückliche Gabe, die Dinge zu nehmen, wie sie sind. Es gibt für sie kein Morgen oder Gestern. Ich glaube, kein Kleinkind überlegt noch einmal kurz, bevor es den Löffel mit Apfel-Möhrenbrei von Mama hingehalten bekommt, ob es diese Sorte Brei nicht schon gestern hatte. Erst die Eltern, die Omas & Opas mit all ihren vorgefertigten Wertungen über das Leben, wie grün das Gras ist, dass Dreck schädlich ist und was MAN nicht alles tut oder nicht tut. Wer ist eigentlich MAN und wo lebt er?

Wir bedienen uns gern seiner Ansichten und Ordnungen. Ob ihn jemals jemand kennengelernt hat und ihn mal zur Rede gestellt hat, ob er das, was wir so gern und fleißig befolgen, überhaupt so festgelegt hat.

Was ist wohl der Grund, dass diese großen schlauen und erfahrenen Erwachsenen dem Charme eines Kleinkindes erliegen? Sind es die Kinderaugen, die einfach nur aufmerksam in die Welt schauen? Die Ausbrüche jener Gefühle, welche sie unmittelbar erleben?

Ein Kind, das Hunger hat, schreit. Es schreit jedoch nur so lange, bis es etwas zu trinken bekommen hat. Haben Sie jemals ein Kind erlebt, welches, nachdem es gesättigt ist, noch einmal schreit und jammert, weil es ja so lange auf seine Flasche warten mußte? Es ist satt und zufrieden. Es gibt für das Kind keinen Grund, sich Gedanken zu machen, was Minuten zuvor in ihm vorging. Es ist vorüber. Welchen Grund sollte es also geben, nicht diesen Moment gerade voll auszukosten, bei Mutti auf der Schulter zu liegen und dieses volle Gefühl im Bauch zu genießen?

Kinder leben das, was sie in diesem Moment bewegt, was sie gerade empfinden. Kinder schalten nicht nochmal vorher den Verstand ein und fragen sich, wie sie mehr aus dem machen könnten, was der Moment gerade an Empfindungen in ihm hervorruft.

Sie sind einfach nur ehrlich. Ehrlichkeit, den Moment zu leben und ihren Empfindungen freien Lauf zu lassen, sind einige der Dinge, die Erwachsene wohl an Kindern faszinieren. Diese Erwachsenen, welche doch so gern von sich behaupten, aufgrund ihrer vielen Erfahrungen aus ihrem Leben zu wissen, wie die Dinge laufen.

Möglicherweise erkennen sie in den Kindern einfach nur das, was sie selbst sind. Jeder hat einmal genau das gelebt, ohne darüber nachzudenken. Wir wissen also alle, wie es geht. Unsere lieben Eltern, Lehrer und auch die Mitschüler, lehren uns, wie wir die Welt zu betrachten haben. „Das ist nun einfach mal so. Es braucht kein Warum oder Wieso. Akzeptier es einfach. Du kannst das auch nicht ändern.“. Je älter wir werden und mehr und mehr von uns selbst erfahren, verinnerlichen wir, dass die Bauchentscheidungen immer die besten waren. Warum müssen wir dafür erst Jahre und Jahre in diesem von uns selbst gemachten System von Sätzen und Wertungen ver-leben, um uns schlussendlich wieder an das zu erinnern, was wir doch die ganze Zeit in uns haben?

Ich habe als Kind und auch noch lange nach der Schule immer wieder diesen einen Satz gehört: „Erst Denken, dann Reden.“ Nein! Ich habe nicht verstanden, warum ich stets damit korrigiert wurde. Ich habe doch genau das gesagt, was mir gerade in diesem Moment auf der Zunge lag, was mir am Herzen lag, was ich empfunden habe bzw. was mich einfach beschäftigt hat. Warum sollte ich darüber erst noch einmal nachdenken? Was hätte das denn an meiner Wahrnehmung geändert?

Wenn wir uns selbst leben, das, was zu uns gehört, was uns ausmacht, sind wir glücklich. Erst die Dinge, die in Form von Worten, Titeln oder Typisierungen Wertungen schaffen, entfernen uns von dem, was wir sind. Wenn wir die Wahrheit und damit unser Selbst leben, sind wir glücklich. Unser Selbst zu verkleiden, in Tätigkeiten zu pressen, uns anderen Sichtweisen anpassen, macht uns zu Lügnern unseres eigenen Selbst. Wenn wir unser Glück leben und ehrlich sind, strahlen wir das aus und erfahren es somit auch wieder. „Wie es in den Wald hineinruft so schallt es wieder heraus.” oder in der Sprache der Bauern „Was du säst, wirst du ernten.“. Warum wundern wir uns, wenn wir vermeintlich Unrechtes erfahren oder gestresste Menschen erleben? Niemand hinterfragt sich selbst. Es würde das System der Wertungen, der bequemen Ordnung stören. Denn die Dinge lieber einfach so hinnehmen und den anderen gestressten Menschen die Schuld an unserer Situation geben, ist so viel bequemer.

Wenn in uns Unzufriedenheit herrscht, achten wir gern mit dieser Aufmerksamkeit in unserem Alltag auf genau die Begebenheiten, die das nur untermauern. Unser System, unsere Richtlinien und Prinzipien verlangen Herdentrieb. Wir rennen weiter. Die Intuition, das ungute Gefühl im Magen oder der Kopf, der leicht schmerzt, wird abgetan. Wir haben keine Zeit dafür. Deswegen übernimmt dann unser Körper. Wenn das Selbst, unsere Seele, nicht gelebt, überhört wird, kommen die Hinweisschilder, die offensichtlich Gehör finden: Schmerz & Leid. Erst, wenn uns etwas am Gehen hindert, ein verstauchter Fuß, oder uns eine Migräne beim klaren Denken einschränkt, beginnen wir auf unseren Körper zu achten. Wir machen Pause, gehen langsamer bzw. ziehen uns zurück. Wenn wir die Ruhe sowie die Auszeit suchen, um den Schmerz wieder loszuwerden, finden wir Zeit dafür. Wir finden die Zeit dafür, das zu ändern, was uns von unserer gewohnten Lebensweise abhält.

Wenn wir den Schmerz also nicht wollen, kommt in mir die Frage auf, warum wir ihn erst heraufbeschwören.

Die wenigsten fragen sich doch, was ihnen denn Kopfschmerzen bereitet, wem sie denn so gern was husten wollen, warum sich ihnen der Magen rumdreht oder was buchstäblich zum Kotzen ist. Unser Körper schreit uns förmlich die Fragen entgegen.

Sicher! Das kann gar nicht daran liegen, dass wir Ohrenschmerzen haben, weil wir das Gehörte einfach nicht mehr hören wollen. Dafür gibt es doch Apotheken. Die Händler der Wunderpillen, welche die Symptome bekämpfen. Der Schmerz ist dann vielleicht wieder weg. Die Pille, unsere Unehrlichkeit und Unachtsamkeit unserem eigenen Leben und unserem eigenen Selbst gegenüber, erfinden wir: Ignoranz uns selbst gegenüber.

Es kommt der Zeitpunkt, die sogenannte Kotz-Grenze, wo nichts mehr geht. Neudeutsch mittlerweile auch „Burn-Out“ diagnostiziert. Dann wird sogar ärztlich vorgeschrieben, dass wir uns zurücknehmen sollen und mal schauen, was uns ausbrennen lässt. Welche Unwahrheit leben wir, dass es uns nicht täglich Kraft gibt, sondern nimmt. Jeder hat diese Grenze oder den Wendepunkt auf seine Weise.

Wenn wir keinen anderen Plan haben, keine Ausrichtung für uns wissen, wo es unser Herz hintreibt, greift unser Unterbewusstsein auf Bekanntes zurück. Erst wenn wir Wohlgefühl, es sich leicht machen und sich in allen Facetten entfalten dürfen zu unserer bewusst gewählten Ausrichtung machen, erst dann verlassen wir gewohnte Wege. Erst dann können wir beim nächsten Schnupfen, der nächsten Migräne feststellen, dass man doch mit sich selbst etwas anderes vereinbart hatte, nämlich sich gut zu fühlen. Wir haben immer die Wahl. Wir entscheiden uns immer für etwas.

Die Frage stellt sich also jedem in uns: wofür hab ich mich entschieden? Ist dieser Weg noch immer meiner? Gibt es etwas, was in meiner aktuellen Lebensgestaltung wider dem läuft, worauf ich mich ausgerichtet habe? Wir gestalten! Wir definieren, wie wir unser Leben leben möchten. Wenn wir Dinge erfahren müssen, die sich ungut anfühlen, uns verletzen oder Schmerzen bereiten, haben wir uns dabei ein Geschenk gemacht. Das Geschenk, sich stets dann die Begebenheit zu erschaffen, welche uns prüft und hinterfragt, ob diese Weise unserer Ausrichtung entspricht. Also ist nichts ein Fehler oder etwas, was uns „runterziehen“ sollte. Alles ist eine Hilfestellung um unser Leben – jeden Moment wieder – achtsam und mit aller Aufmerksamkeit zu betrachten.

Wie möchten Sie sich selbst leben, entfalten? Träumen Sie! Träume haben eine Antriebskraft, die mit keinem Motivations- coach erreichbar ist. Das ist Ihr ganz eigener. In Träumen verlassen wir die Vernunft, lassen die gewohnten Richtlinien, gelernten Verhaltensweisen beiseite. Wir lassen die Kontrolle gehen und können uns fallenlassen. Dort tun sich dann die Welten auf, die uns mal wieder aufatmen lassen, den Blick weiten und möglicherweise auch das Wasser in die Augen treiben. Es ist so bunt darin und so leicht. Es fühlt sich alles so willkommen an. Kein Falsch, kein Böse, kein Feind. Alles ist einfach nur auf seine Weise. Das ist der Raum, der FreiRaum in uns selbst – unsere Innere Welt.

Treten Sie ein und nutzen Sie das Angebot von einer Graugans getragen zu werden. Heben Sie ab und schauen Sie sich Ihre Welt von oben an. Vielleicht tauchen Sie auch mit einem großen Blauwal in die Tiefe des Meeres ein. Was auch immer Ihnen beliebt. Es ist Ihr Theaterstück, Ihre Bühne, Ihre ganz eigene Welt. Dort gibt es keine Grenzen. Wir dürfen all das sein. Wenn wir uns für Wohlgefühl entschieden haben, dafür, uns bewusst selbst zu leben, dann gehört all das dazu, was dies fördert. Sich selbst leben heißt auch, dem Herzen zu folgen. Alles, was wir mit Liebe tun, geht uns von der Hand, ist einfach nur eine Wonne und lässt uns nach außen und innen erstrahlen. Und wenn wir strahlen, können wir auch andere an ihr Leuchten erinnern. So helfen einander, uns an die Kraft in uns zu erinnern. Dafür sind wir auf diesem Planeten.

Unser Geschenk ist es, dieses Leben hier leben zu dürfen. Warum also sollten wir das mit Schmerz, Tätigkeiten, die uns unsere Kräfte nehmen oder Einsamkeit verbringen? Wir haben doch die Wahl. Aber treffen kann sie nur jeder für sich allein. Wir haben die Chance, zu wählen und uns zu entscheiden.

Wie möchten Sie Ihr Leben gestalten?